Vorklasse
Die Vorklasse ist ein Bestandteil der Grundschule und wird von Kindern besucht, die zwar schulpflichtig, aber noch nicht schulfähig sind. Diese Kinder zeigen in den folgenden Entwicklungsbereichen keinen altersgemäßen Entwicklungsstand. Sie haben möglicherweise Schwierigkeiten in der emotionalen und/oder sozialen Entwicklung, wie zum Beispiel Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein oder Gruppenfähigkeit und Regelbewusstsein. Aber auch die kognitive, körperliche sowie psychomotorische Entwicklung ist noch nicht altersangemessen. Darunter fallen unter anderem das Sprach- und Aufgabenverständnis, die Sinnestüchtigkeit, sowie die Belastbarkeit und die Grob- und Feinmotorik, wie auch die Raumwahrnehmung. Nicht zuletzt fehlt es den Kindern an Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft. Der Besuch in der Vorklasse ermöglicht Kindern, eine gezielte Hilfestellung zu erhalten, in der Raum und Zeit gegeben ist, die Gesamtpersönlichkeit zu entwickeln. Vorklassen werden von Sozialpädagog/-innen geleitet, welche zu festen Bezugspersonen werden. Nach einer anfänglichen Beobachtungszeit erstellt die Sozialpädagog/-in einen individuellen Förderplan für jedes Kind, der als Grundlage für individuelle Förderangebote genutzt werden kann. Somit können die Kinder intensiv auf den Besuch der 1.Klasse vorbereitet werden. Die Arbeit in der Vorklasse beinhaltet einen ganzheitlichen Ansatz. Lernsituationen greifen die Erlebniswelt des Kindes auf und die Kinder lernen über das Tun und Begreifen. Das gemeinsame Spielen und Rollenspiele sind dabei ein wichtiges Mittel der Kinder, ihre Umwelt und sich selbst zu erfahren. Der Tagesablauf in der Vorklasse hat einen eigenen Rhythmus, der durch einen Wechsel von Spiel- und Arbeitsformen gekennzeichnet ist. Verschiedenen Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Arbeiten, Singen, Erzählen, Basteln, Malen und Bewegen, die nicht an feste Zeitpläne gebunden sind, sollen die Kinder motivieren und die Freude an der Schule wecken. Die Angebote finden sowohl in der Gesamtgruppe, einer Kleingruppe aber auch in
Einzelförderungen statt. Zu den wichtigsten Aufgaben der Vorklasse zählen:
- Besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten werden unterstützt
- Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein werden entwickelt
- Das Sozialverhalten wird gefördert
- Konzentration und Ausdauer werden geübt
- Die Entwicklung der Grob- & Feinmotorik wird verbessert
- Sprachkenntnisse werden erweitert, die Kommunikationsfähigkeit wird gefördert
- Entwicklungsrückstände werden aufgeholt
- Positive Einwirkung auf die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit im kognitiven, emotionalen, psychischen, motorischen und sozialen Bereich wird angeregt
- Sinneswahrnehmung wird geschult
- Zahlen- und Mengenverständnis wird aufgebaut
Vorschulische Arbeitstechniken bereiten die Kinder auf den Unterricht der 1. Klasse vor
Zusammenarbeit mit Eltern, Erziehungsberechtigten, Kindergärten und anderen Institutionen wird gepflegt
Das Ziel der Vorklassenarbeit ist es, unter Berücksichtigung des individuellen Entwicklungsstandes und der Umwelterfahrungen der Kinder die Lernfähigkeit anzuregen und zu entfalten, die Schulfähigkeit zu entwickeln, sowie Verhaltensweisen zu fördern, die für das Lernen im Anfangsunterricht und in der Gruppe notwendig sind.
Ansprechperson: Frau Kast, Frau Käs