Jim-Knopf-Schule Wölfersheim / Wölfersheim

Konzentrationstraining

Ein Kind hat Konzentrationsschwierigkeiten, wenn es ihm schwerfällt, seine Aufmerksamkeit entsprechend der Situation zu steuern. Dabei ist es vor allem schwierig, Unwichtiges auszublenden, sich einer Sache gezielt zuzuwenden und dabei zu bleiben, sowie die Aufgaben in angemessener Zeit zu bearbeiten. Im Rahmen des Konzentrationstrainings sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Konzentrations-und Aufmerksamkeitsspanne steigern, eine Erhöhung der Selbststeuerung und Selbstständigkeit erreichen, mehr Zutrauen in ihr eigenes Können entwickeln, ihre Leistungsmotivation steigern und sich gezielt auf Aufgaben und Aufgabenstellungen fokussieren, indem sie planvoll und systematisch an die Bearbeitung von Aufgaben herantreten, dabei erlernte Strategien anwenden und diese Fähigkeiten in den Regelunterricht adaptieren.
Das Konzentrationstraining an der Jim-Knopf-Schule findet wöchentlich für jeweils eine Schulstunde in Form eines Gruppentrainings statt. Bei der Gruppeneinteilung wird auf eine weitestgehend homogene Gruppenstruktur geachtet. Im Konzentrationstraining wurden Hauptelemente des Marburger Konzentrationstrainings (MKT) übernommen und in ein unterrichtsgeeignetes Konzept integriert. Ein Problem unkonzentrierter Kinder im Unterricht ist die Tatsache, dass sie es aufgegeben haben, selbstständig zu arbeiten, das heißt, sie fordern
immerzu die Hilfe von Erwachsenen ein. Ein Hauptziel des Konzentrationstrainings ist es daher, das Kind dahingehend zu trainieren, dass es sich selbst instruiert, Aufgabenstellungen exakt zu bearbeiten und dabei möglichst auf die Hilfe von Erwachsenen zu verzichten. Der wichtigste Bestandteil ist demzufolge das Selbstinstruktionstraining. Die Schülerinnen und Schüler erlernen die Selbststeuerung in fünf Schritten: 1. Modelllernen (Der Trainer führt als Modell eine Aufgabe selbst durch, während er laut zu sich selbst spricht.), 2. Fremdsteuerung (Das Kind führt die gleiche Aufgabe selbst durch, während der Trainer laut instruiert), 3. Lautes Denken (Das Kind führt die Aufgabe selbst durch, während es sich selbst laut steuert), 4. Leise Selbstinstruktion (Das Kind führt die Aufgabe selbst durch, während es sich flüsternd instruiert), 5. Inneres Sprechen (Das Kind führt die Aufgabe selbst durch und denkt sich die Instruktion). Zudem werden Aufgaben gestellt, welche die Schülerinnen und Schüler problemlos erfolgreich bearbeiten können. Dies hat eine Steigerung der Leistungsmotivation zur Folge. Zusammengefasst soll konzentriertes Arbeiten und aufmerksames Verhalten geübt werden. Um dieses Verhalten auch wirklich zu trainieren, ist es notwendig, sich Methoden aus der Verhaltensmodifikation zu Hilfe zu nehmen. Solche Methoden sind beispielsweise die positive Verstärkung, das Loben und der Einsatz von Verstärkerplänen.
Ansprechpersonen: Frau Scheld und Frau Khorshidi